Page 20 - DIE_AKTE_EXODUS

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Hebräer das Notwendige, aber sie konnten nichts davon aufbewahren. Alles, was übrig
blieb, wurde von Maden gefressen und begann zu stinken. Nur am sechsten Tag, dem
Tag vor dem Tag der Ruhe, erhielten sie die doppelte Menge und konnten sich etwas
für den nächsten Tag aufbewahren. An diesem siebten Tag sollten sie nämlich nicht
arbeiten. Das war eine klare Anweisung des Herrn, die wir in den Geboten Gottes in
Kapitel 70 weiter besprechen werden.
60.8. Schaubrote
In der heutigen Umgangssprache gibt es den Ausdruck „alles nur Show“. In der Bibel
wird der Ausdruck „Schaubrote“ verwendet, womit zum Ausdruck kommt, dass diese
nur zum Angucken, nicht zum Essen gedacht waren. Dieser Ausdruck kommt von
dem Gebot, dass die Israeliten einen Gomer Brot aufbewahren sollten, so dass sie das
Brot (Manna) ansehen konnten als Erinnerung daran, wie sie der Herr in der Wüste
mit Essen versorgt hatte (2. Mose 16,32-34).
Alles, was mit dem Manna zu tun hatte, kam direkt vom Herrn. Eines Tages tauchte
es aus heiterem Himmel auf, stellte ein vollkommen ausreichendes Nahrungsmittel
dar, folgte demVolk Israel auf seiner 40 Jahre dauernden Reise durch die Wildnis und
verschwand dann eines Tages wieder. Das Manna erschien an sechs Tagen der Woche,
am letzten davon in der doppelten Menge, und am siebten Tag gab es nichts. Um das
ganze Volk zu ernähren, musste es sich um eine enorme Menge an Manna gehandelt
haben. Das in der Bibel beschriebene Manna unterscheidet sich grundlegend von der
Vegetation der Mittelmeerregion, die später mit Manna oder einem ähnlichen Namen
bezeichnet wurde. Hätte es sich bei dem Manna um ein natürliches Phänomen
gehandelt, dann wäre sicherlich der gesamte Norden Saudi-Arabiens wegen des
reichen Nahrungsangebotes dicht besiedelt gewesen. Dieser Teil Saudi-Arabiens ist
jedoch im Gegenteil sehr dünn besiedelt, und niemand kann sich von in der Wüste
gefundenem Manna ernähren.
Wieder sehen wir uns mit einer Situation konfrontiert, in der wir die Bibeltexte
entweder als wahr oder falsch ansehen müssen. Dennoch bleibt die Tatsache bestehen,
dass etwa zwei Millionen Menschen Nahrung in der Wüste fanden.
61. Was geschah in Rephidim?
Nachdem das Volk Israel nach dem Gebot des Herrn von Lager zu Lager gezogen war,
schlug es ein neues Lager an einem Ort auf, der später Rephidim genannt wurde (2.
Mose 17,1-2). Rephidim ist Hebräisch und bedeutet Lager (57).
Dieser Ort zeichnete sich dadurch aus, dass das Volk Israel wieder kein Wasser mehr
hatte. Die tägliche Nahrung bezog es aus dem Manna, welches jeden Morgen
vorhanden war, doch stellte die Wasserversorgung ein sehr großes Problem dar. Also
wandten sich die Israeliten erneut voller Ärger an Mose. Das Volk Israel schien bereits
vergessen zu haben, wie der Herr es bisher mit allem Notwendigen versorgt hatte, und
beschwerte sich bei Mose:
„Als nun das Volk dort nach Wasser dürstete, da murrten sie gegen Mose und
sprachen: Warum hast du uns aus Ägypten heraufgeführt, um uns und unsere Kinder
und unser Vieh vor Durst sterben zu lassen?“ (2. Mose 17,3)
Rückblickend erhält man den Eindruck, dass das Volk Israel oft über alles Mögliche
jammerte. Doch es würde jeden an den Rand der Verzweiflung bringen, in der Wüste
umherzuziehen und dabei vor Durst fast umzukommen. Wieder macht die Bibel
274
Abb. 477-478:
Das karge Land Midian.
„Midian ist der Name
des nordwestlichen
Arabiens während der
späten Bronzezeit, also
der Zeit Moses. Die
Midianiter tauchten
zum ersten Mal gegen
1.400 v. Chr. auf. Sie
hatten semitische
Ursprünge und
kontrollierten bzw.
monopolisierten den
Weihrauch-Handel aus
Südarabien.“ – Yuris
Zarin, ein ehemaliger
Archäologe aus Saudi-
Arabien.