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Gottes Heiligtum vor der Zeit des Tempels
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inner cubes Handbuch zum Tempel
Die Tempel im Laufe der Zeit
Die Bibel berichtet sowohl im Alten als auch im Neuen
Testament von einem himmlischenTempel, der alsWohn-
statt Gottes dient und die Vorlage für die irdische Stifts-
hütte und die Tempel bildete. Der himmlische Tempel ist
der Ort, an dem Gott weilt, an dem wir ihn um Rat
ersuchen können und von dem aus er göttliche Offenba-
rungen kundtut.
Viele Bibelgelehrte stimmen darin überein, dass die ir-
dischen Heiligtümer, wie die Stiftshütte und die Tem-
pel, erbaut wurden, um die Bedeutung des himmlischen
Tempels in das irdische Reich zu übertragen, so dass
Gott unter den Menschen weilen konnte. Die irdische
Stiftshütte und die Tempel wurden nach göttlichen
Vorgaben erbaut, die Mose (2. Mose 25,8-9.40) und Kö-
nig David (1. Chronik 28,11-19) durch göttliche Of-
fenbarungen erhalten hatten. Die irdischen Heiligtümer
wurden zu einer Institution, die es den Menschen ermög-
lichte, in gewissem Maße mit Gott zu kommunizieren.
DerVerfasser des Hebräerbriefes ermutigt die Gläubigen
dazu, sich auf die Zeit zu freuen, wenn sie in der himm-
lischen Stadt wohnen werden (Hebräer 13,14).Abraham
wird als derjenige beschrieben, der „auf die Stadt, wel-
che die Grundfesten hat, deren Baumeister und Schöp-
fer Gott ist“ wartete, „einem besseren, nämlich einem
himmlischen“ Land (Hebräer 11,10.16). Das Buch der
Offenbarung identifiziert diese Stadt als das himmlische
Jerusalem – eine Stadt, die „einen Kubus“ (Würfel) bil-
det und je Seite etwa 2160 Kilometer misst. Auf den
ersten Blick scheint dieses Neue Jerusalem keinenTem-
pel zu enthalten, denn Johannes sieht in seiner Vision
nichts dergleichen (Offenbarung 21,22). Da jedoch das
Allerheiligste auf sehr komprimierte Art eine starke
Ähnlichkeit mit der viereckigen Stadt aufweist, vermu-
ten einige Forscher, dass das Neue Jerusalem das eigentli-
che Allerheiligste – derThronsaal – für den himmlischen
Tempel ist. Das Neue Jerusalem beinhaltet keinen Tem-
pel; das Neue Jerusalem ist vielmehr selbst das Allerhei-
ligste des himmlischen Tempels.
Mit dem Herabkommen des Neuen Jerusalems auf die
Erde kündigt Offenbarung 21,3 an: „Siehe,das Zelt Got-
tes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen;
und sie werden seine Völker sein, und Gott selbst wird
bei ihnen sein, ihr Gott“. Hier, in dieser heiligen Stadt
wird die vollständigeVersöhnung zwischen Gott und der
Menschheit stattfinden. Bis in alle Ewigkeit werden die
Menschen und Gott hier in vollkommener Eintracht
miteinander leben.Die irdischenTempel waren Symbole
der Gegenwart Gottes bei den Menschen, doch gleich-
zeitig waren sie bloße Kopien des himmlischenTempels,
der die Gegenwart Gottes selbst ist.
ALTES TESTAMENT
NEUES TESTAMENT
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Mose, Aaron und seine Söhne sowie 70 der Ältesten
Israels erhaschten einen kurzen Blick auf den
himmlischen Tempel (2. Mose 24,9-10).
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Wahrscheinlich bezog sich David in den Psalmen auf den
himmlischen Tempel (Psalm 11,4; 23,6; 27,4-6; 138,2).
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Unter der Herrschaft des israelitischen Königs Ahab
erblickte ein Prophet mit Namen Micha den himmlischen
Tempel (1. Könige 22,19), ebenso wie der Prophet Jesaja,
nachdem er den irdischen Tempel betreten hatte, um
nach dem Tod des judäischen Königs Usija den Herrn
aufzusuchen (Jesaja 6,1-5).
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Der Prophet Hesekiel hatte während des Exils in Babylon
eine Vision von Gott, der im himmlischen Tempel auf dem
Thron saß (Hesekiel 1,1-28).
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Im Hebräerbrief wird zwischen einem„Heiligtum
[…] von dieser Welt“ und einem„größere[n] und
vollkommenere[n] Zelt, das nicht mit Händen gemacht,
das heißt nicht von dieser Schöpfung ist“, unterschieden
(Hebräer 9,1.11). Dieser Ort ist im„Himmel selbst […] vor
dem Angesicht Gottes“ (Vers 24). Hier be!nden sich auch
die Geräte des Gottesdienstes, und hier dient Christus als
Hohepriester (Verse 21-15).
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Im Buch der O"enbarung wird der himmlische Tempel als
der Ort beschrieben, an dem der Apostel Johannes die
O"enbarung empfängt (O"enbarung 7,15; 14,17; 16,17).
„Und nach diesem sah ich, und siehe, der Tempel des
Zeltes des Zeugnisses im Himmel wurde geö"net“ (15,5).
1,2,3,4,5,6,7,8,9 11,12,13,14,15,16,17
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